Ausstellung:

ab Sonntag, 15. September 2024 im Museumsstadel in Pfuhl.
Jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Eine Rückschau zur Entstehung unseres Vereines

Wir schreiben das Jahr 1981.

Damals stellte die Faschingsgesellschaft der „Pfuhler Seejockel“ in der Seehalle „50 Jahre Dorfordnung – Erinnerung aus der Geschichte Pfuhls“, aus.

Durch den großen Einsatz von Hilde Heimann und mit Unterstützung ihres Mannes Günther (er war damals Präsident der Faschingsgesellschaft) wurde die Trachtengruppe der Pfuhler Seejockel gegründet.

Das Ehepaar Heimann konnte aus einem großen Fundus vieler Raritäten von annodazumal schöpfen, unter anderem waren diverse Pfuhler Originaltrachten vorhanden. In dieser Zeit wurde von den Seejockeln die Idee geboren, die sehenswerten Exponate in einem „Seejockel“-Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Ehepaar Heimann sowie Max Dodel und Lisl Leyh stellten dann dem Museum in Aussicht, zahlreiche Unikate zur Verfügung zu stellen.

Max Dodel war es, der 1984 die Geschichte richtig ins Rollen brachte und während der Jahreshauptversammlung der Seejockel einen Antrag zur Gründung eines Museums stellte. Alle waren Feuer und Flamme. Doch die Seejockel-Idee scheiterte zunächst am „Nein“ der Stadt Neu-Ulm und noch etlichen anderen Zweiflern.

Doch die Idealisten gaben nicht auf und freundeten sich letztlich gar mit dem Gedanken an, zusammen mit der Stadt einen Museumsableger im ehemaligen Pfuhler Rathaus aufzubauen.
Zwischenzeitlich konnte auch der ehemalige Pfuhler Bürgermeister Karl Salzmann und Neu-Ulm's Oberbürgermeister Peter Biebl für die gute Idee gewonnen werden. Ebenso wurde der Neu-Ulmer Heimatmuseumsleiter Horst Gaiser mit ins Boot geholt.

Das denkmalgeschützte Rathaus stand dann plötzlich im Mittelpunkt. Dort sollte nach Meinung von OB Biebl „eine Abteilung des städtischen Heimatmuseums“ eingerichtet werden. Schließlich segnete der städtische Hauptausschuß nach einigem Geplänkel das neue Projekt ab.

Im November 1986 war es endlich soweit – das ehemalige Amtshaus war zwischenzeitlich renoviert worden – die Türen des Heimatmuseum-Ableger in der Hauptstraße konnte im Beisein von OB Biebl geöffnet werden.

Zuvor einigten sich die Akteure noch, dass das Pfuhler Heimatmuseum nicht von den Seejockeln geleitet wird, sondern sich als Unterabteilung der städtischen Museen „Handwerk und dörfliches Leben“ präsentiert. Bei der Eröffnung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Schwaben die Ausstellung „Vom Flachs zum Leinen“ erfolgreich gezeigt.

Zur Vereinsgründung

Fast zeitgleich entstand die Idee zur Gründung eines Fördervereins für das neue Museum. Schon am 31. März 1987 wurde über einen Satzungsentwurf beraten. Und schließlich wurde am 14. Juli 1987 der Verein „Pfuhler Museumsfreunde e.V.“ ins Leben gerufen.

Laut Protokoll vom 14. Juli 1987 waren folgende Personen anwesend:

Herbert Hoffmann Barbara Hoffmann
Günther Heimann Hilde Heimann
Hans Schäufele Günther Schmid
Erika Schauber Annemarie Stumpp
Gisela Arnold Robert Arnold
Gerda Raith Uwe Kutscher
Lisl Leyh Johanna Zeh
Max Dodel Gabriele Stoll
Leni Engelhart Franz Engelhart
Rudolf Schaffer Gerhard Hillmann
Hans Werner Ast Karl Salzmann

Bei der ersten Wahl wurden gewählt:

1. Vorsitzender Karl Salzmann
2. Vorsitzende Lisl Leyh
Schriftführerin: Barbara Hoffmann
Kassiererin: Gisela Arnold
Beisitzer: Hilde Heimann, Robert Arnold, Gabriele Stoll

Vorsitzende der letzten Jahre waren:

Herr Karl Salzmann von 1987 – 1993
Frau Gabriele Stoll von 1993 – 2008
Frau Gabi Knöpfte von 2008 – 2011
Rolf-Dieter Klossika von 2011 – 2020
Hans-Werner Ast von 2020 bis Heute.

Zahlreiche interessante Sonderausstellungen wurden seit Bestehen des Museums von den aktiven Mitgliedern der Vorstandschaft zusammengetragen.

Hier ein kleiner Ausschnitt:

die „Metzgerausstellung“ ab dem 10. Mai 1987
„Schnupftücher“-Ausstellung 1988
„Mausefallen“ 1989
„Die Geburt Christi“ von 1990 – 1991
„Die Kirche im Dorf“ von 1994 – 1995
„Tante Käthes Kinder-Schule“ 2002
„Alle guten Dinge sind drei“ 2011
„Blechspielzeug von 1940 – 1970“ 2012
„Pfuhler Brauereien“ 2014
„750-Jahr-Feier Pfuhl 1994“ 2024 (Bilderausstellung läuft zur Zeit).


Bilderausstellung:

ab Sonntag, 14. Januar 2024 im Museumsstadel in Pfuhl.
Jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Jahreshauptversammlung der Pfuhler Museumsfreunde

Eigentlich stimmt alles bei den „Pfuhler Museums­freunden“ – einstimmig wurde die neue Vorstand­schaft gewählt, der alte und neue Vorsitzende heißt Hans-Werner Ast und auch die Finanzen stimmen.

Zwar konnten im abge­laufenen Jahr neue Mit­glieder gewonnen werden, trotzdem drücken den 1. Vorsitzenden Hans-Werner Ast mit Blick auf die „Alters­struktur unserer Mit­glieder“ große Sorgen. „Die Struktur ist nicht mehr die Jüngste“, sagte er wört­lich. Alters­bedingt müssten sich viele ältere Mit­glieder aus dem Vereins­leben zurück­ziehen, deshalb sein dingender Aufruf, doch neue Mit­glieder zu werben. Er versäumte nicht, allen Helfer­innen und Helfern herzlich zu danken.

Zuvor berichtete Hans-Werner Ast von einem außer­ordentlich guten Jahr mit etlichen Bau­maß­nahmen und erfolg­reich besuchten Sonder­aus­stellungen. Bis Ende Juni werden zwei geboten - „Vom Wund­arzt zum Penicillin“ und „750 Jahre Pfuhl – 30 Jahre danach“. Die Letztere soll ab Herbst mit original historischen Gewändern gezeigt werden, die einst die Pfuhler während dem Fest­zug und dem Hand­werker­tag getragen haben. Die historischen Raritäten werden dann die laufende und bisher sehr gut besuchte Foto­aus­stellung von Hans Gulden auf „Schneider­puppen“ oder Kleider­bügeln ergänzend bereichern. „Etliche Kostüme haben wir schon bekommen“, hieß es.

Auch aller­hand wurde im Innern des Museums restauriert, dank den ehren­amt­lichen Mit­gliedern, vor allem Hermann Hillmann. Er bat die Stadt Neu-Ulm, Träger des Museums, Geld zu geben, damit die restliche Beleuchtung im Ober­geschoss des Museums energie­sparend aus­getauscht werden könne. Bisher seien lediglich Gelder für Strahler im Erd­geschoss geflossen. Der Einbau eines Auf­zuges scheitere bisher an den Finanzen und auch der großen Schwierig­keit, einen ent­sprechenden Auf­zugs­weg zu finden, informierte Hermann Hillmann auf die Frage nach einer Auf­stiegs­hilfe in die weiteren Stock­werke des Museums. Ein­stimmig wurde dann die neue Vorstand­schaft unter Leitung des Vereins­ring-Ehren­vor­sitzenden Hans Schäufele gewählt. Das Museum ist jeden Sonntag­nach­mittag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Neuerung: künftig bleibt es an Feier­tagen wie Weih­nachten, Ostern oder Pfingsten geschlossen.

Text und Bild: Inge Pflüger


Hurra – unser Kirchen­zimmer ist fertig!

Nach langer Vor­bereitungs­zeit ist es den Museums­freunden gelungen, das geplante Kirchen­zimmer im 2. Stock des Pfuhler Heimat­museums fertig­zustellen und zur Besichtigung frei­zugeben.

Die evangelische St.-Ulrichs-Kirche in Pfuhl ist wahr­lich eine Schatz­truhe. Die laten­ten Raritäten schlummerten nämlich schon seit Jahren unent­deckt auf dem hölzernen Dach­boden über dem Kirchen­schiff. Wir Museums­freunde (Hermann Hillmann, Hans-Werner Ast und Reinhard Raats) begaben uns zusammen mit der evange­lischen Pfarrerin Katja Baumann und Frau Stingl auf erfolg­reiche „Schatz­suche“. Etliche der Schätze wurden jetzt geborgen und auf­wändig restauriert. In unserem eigens einge­richteten „Kirchen­zimmer“ werden die histo­rischen Raritäten, unter anderem zwei herr­lich bunte Glas­fenster, nun präsen­tiert. Etliche Vereins­mitglieder haben geräumt, gemalt, geputzt und sortiert.

Über­wiegend ist es aber Hermann Hillmann zu ver­danken, dass das Kirchen­zimmer über­haupt ein­gerichtet werden konnte. Er zimmerte die großen Halte­rungen für die zwei hervor­ragend restau­rierten Glas­fenster, die sich bis 1955 im Gottes­haus befanden. Eines davon war allen Pfuhler Gefal­lenen aus dem Ersten Welt­krieg gewidmet. Das bunte Glas-Motiv stellt Jesus Christus segnend mit einem ver­letzten Soldaten dar. In diffiziler Klein­arbeit wurden die unzähligen farbigen Glas­scherben von einer Nersinger Kunst­glaserei original­getreu wieder zusammen­gesetzt. Beide Fenster sind etwa 2 auf 1,60 Meter groß. Laut Recherchen der Museums­freunde wurden die Fenster anno 1937 einge­baut, doch bereits 1955 wieder auf dem Dach­boden ent­sorgt. Begründung damals: Nach dem II. Welt­krieg seien nüchterne Kirchen gefragt gewesen.

Ent­deckt wurde außer­dem der Tauf­stein­deckel von anno 1726. Ihm wurden vom Restau­rator seine ursprüng­lichen Farben blau, purpur­rot, grün und gelb wieder ver­passt und da sein Unter­bau aus Sand­stein (wahr­scheinlich aus dem Mittel­alter stammend) noch in der St.-Ulrichs-Kirche steht, packte Hermann Hill­mann kurzer­hand wieder zum Werk­zeug und fertigte selbst einen passenden Unter­bau an. Sehens­wert ist auch der riesen­große Kandelaber (Kerzen­leuchter), der wieder heraus­geputzt und mit 24 LED-Kerzen ausge­stattet, im Kirchen­zimmer strahlt. Der Leuchter hing ehe­mals über dem Tauf­stein und wurde bereits 1907, nach­dem in Pfuhl die Elektri­zität Ein­zug gehalten hatte, auf die Kirchen­bühne ver­bannt.

Dem Besucher sticht daneben auch die farben­froh, aktuell restau­rierte, Altar­hälfte von anno 1727/28 ins Auge – die zweite Hälfte ruht nach wie vor auf dem Dach­boden der St.-Ulrichs-Kirche. Indes ergänzt das ehe­malige Altar­bild (Repro­duktion) „Jesus im Garten Gethsemane“ aus dem 19. Jahr­hundert die aktuelle Sammlung im Museum. Gefunden wurden außer­dem mittel­alterliche hand­geschmiedete Nägel, die einst für den Zusammen­halt des Kirchen­gebälks verant­wortlich waren. Auch fehlen ebenso wenig diverse Devotio­nalien (christliche Gegen­stände), die teil­weise aus unserem Museums-Magazin stammen. Der Besucher kann so auch antike Abend­mahls­garnituren und Kruzifixe nebst alten Bibeln bewundern. Er erfährt zudem alles über die Verseh­garnitur (auch Verseh­besteck genannt), die es bis in die Mitte des 20. Jahr­hunderts in vielen katho­lischen Haus­halten gab. Ebenso wenig fehlen der Klingel­beutel aus ver­gangenem Jahr­hundert oder der Betschemel bzw. Kinder­altäre (einer sogar mit Spiel­uhr). Auch über den „Sterbe-Ablass“, den ein Sterbender in die Hand bekam, sowie über die kunst­voll bestickten Paramente (Altar­decken mit kirch­lichen Farben) gibt es Informa­tionen.

Viele Monate, Tage und Stunden investierte das Museums­freunde-Team, damit das lang geplante „Kirchen­zimmer“ endlich so der staunenden Öffent­lich­keit präsentiert werden konnte.

Text: Inge Pflüger/Reinhard Raats



Ausstellungen

Datum Ausstellung Ort
ab Sonntag 15. 09. 2024

Kleider machten Leute

im Museumsstadel
ab Sonntag 14. 01. 2024

Bilderausstellung „750 Jahre Pfuhl“

im Museumsstadel
ab Sonntag 18. 12. 2022

Neues Kirchenzimmer

im alten Rathaus
Die „alte Wäschkuche“ Keller Museum

Öffnungs­zeiten

Das Heimat­museum ist jeden Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Die Museums­freunde führen Sie nach Vereinbarung durch das Museum.

Wenn Sie mehr über das Pfuhler Heimat­museum erfahren wollen, so liegt ein umfang­reicher Museums­führer zum Preis von 3,50 Euro im Museums-Büro für Sie auf.

Trägerin des Pfuhler Heimat­museums ist die Stadt Neu‑Ulm.

Der 1987 gegründete Verein Museums­freunde Pfuhl e. V. konzipiert und betreut die Ausstellungen.

Heimat­museum Neu-Ulm/Pfuhl
im ehemaligen Rathaus
Hauptstraße 73
89233 Neu-Ulm/Pfuhl
Telefon: 07 31 / 9 40 89 26
E-Mail: Heimatmuseum.Pfuhl@ atgmail.com

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